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Ich wurde 1940 in Mährisch-Schönberg im Sudetenland, heute Tschechische Republik, geboren. 1946 mussten wir die Heimat verlassen und landeten in Friedberg - Hessen. 1958 zog ich mit meinen Eltern nach Südhessen in ein winziges Dorf, namens Schaafheim. Ich machte eine Lehre als Werkzeugmacher, studierte im Anschluss Maschinenbau und war dann 30 Jahre als Chemieanlagen Ingenieur tätig.
Meine Tätigkeit brachte mich weit in der Welt herum, davon waren für mich am beeindruckensten meine Reisen nach China. Dort war ich in Shanghai, Peking, der alten Kaiserstadt Nanjing und mehrmals in Tianjin. Es ist nicht leicht in China wirkliche Freunde bei Geschäftsreisen zu finden, weil der Chinese bei Geschäften etwas zurückhaltend ist, aber ich habe 2 Freunde gefunden Wuxiping und Dongsheng. Von Wu stammt das abgebildete Rollbild "Ein langes Leben".
1972 machte ich meine Amateurfunklizenz, Klasse C und 1 Jahr später Klasse B. Ausserdem bin ich gerne Motorrad gefahren und hatte immer eine BMW, das Interesse fing schon früh an, wie man sieht, mein Vater war der Anstifter dazu, er war schon 1935 ein begeisterter BMW Besitzer und Fahrer. Meine xyl Monika ist in Schlesien geboren, ca. 200 km von meinem Geburtsort entfernt in Leipe Kreis Frankenstein Bezirk Oppeln. Auch sie wurde 1946 aus der Heimat vertrieben und landete im Sauerland. Nach einer Ausbildung zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin mit Staatsexamen war sie einige Jahre im Staatsbad Bad-Nauheim in der Reha für Herzpatienten tätig und hat sich nach unserer Eheschließung in Groß-Umstadt selbstständig gemacht. Heute leben wir in Groß-Umstadt im Ruhestand und genießen unsere Freiheit durch kleine und große Reisen, haben Freude an der Pflege unseres Gartens und der Geselligkeit mit unseren Freunden. Leider gibt es immer noch Krieg und Gründe, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen und entweder zwangsweise vertrieben, oder getötet werden und um dem Tod zu entgehen, fliehen müssen. Diese Menschen suchen dann eine neue Heimat. Diese Vorgänge sind schrecklich und bringen weiteres Konfliktpotential. Deshalb hat die Bundesrepublik Deutschland Gesetze erlassen, die es ermöglichen, die ankommenden Menschen richtig zuzuordnen und ihnen den richtigen Status zu geben und die Menschen dann entweder in die Gesellschaft einzuordnen, oder nach Ende der Konflikte in den Herkunftsländern, die Menschen wieder zurückzuführen. Das ist oft schwierig. Dafür gibt es leider noch keine gesetzliche Regelung. "Flüchtlinge" fallen deshalb nicht unter das Bundesvertriebenengesetz BVFG und werden individuell je nach Herkunft und Einzelfall behandelt Bundesvertriebenengesetz - BVFG.https://www.gesetze-im-internet.de/bvfg/__1.html Paragraph 1. Vertriebener Paragraph 2. Heimatvertriebener Paragraph 3. Sowjetzonenflüchtling (Sonderstatus wie Vertriebener) Paragraph 4. Spätaussiedler Alle Menschen, die unter einen dieser Paragraphen (ausgenommen Paragraph 3) fallen, sind keine Flüchtlinge und haben automatisch Heimatstatus in Deutschland und alle Staatsbürgerrechte und Pflichten. Für die Heimatvertriebenen ging das Leid noch lange weiter in der neuen Heimat, die auch "Die kalte Heimat" genannt wurde. 1966 erst wurde das letzte Flüchtlingslager in Schleswig Holstein geschlossen. Sudetendeutsche Geschichte |