Anfang der 60er Jahre war in Schaafheim der
Odenwaldklub für Jugendliche sehr attraktiv. Es wurden Volkstänze
eingeübt und auf Wochenendfahrten gemeinsam mit anderen Ortsgruppen
aufgeführt. Diese Freizeiten waren für uns, da es zu dieser Zeit
keine anderen Möglichkeiten von Freizeitaktivitäten für unsere
Altersgruppe gab, ein schönes Erlebnis. Auf diesen Fahrten wurde
auch viel gesungen und Gitarre gespielt. Die Gitarristen waren
Heinz-Jügen Reining und Arthur Beier. Außerdem gehörten noch Heiz
Sauerwein –„Paul“ genant, Werner Reining und Norbert Glenzendorf
dazu. In dieser Gruppe entstand die Idee einen Partyraum zu suchen
und einzurichten. Die Eltern von „Paul“ hatten ein Bauernhaus, das
sie nicht selbst bewohnten mit einem Kuhstall. Diesen durften wir
uns einrichten. Eine Bar entstand, Eisenrohre wurden in
Aschaffenburg gekauft, zu Fuß in einer langen Trägerkette nach
Schaafheim „getragen“! und dort zu Barhockern zusammengeschweißt.
Auf dem Futtertrog entstanden 3 Tische mit Sitzen und eine kleine
Ecke mit einem Bierfass als Tisch war neben der Tanzfläche
eingerichtet.
Nun fehlte noch die Musik. Wir beschlossen eine Band zu gründen.
Neben den beiden Gitarristen Heinz-Jürgen Reining und ArthurBeier
kamen Diethelm Vogel Gitarre, Heinz Beier Bass und Paul Schlagzeug
dazu. Heinz und Paul erlernten ihr Instrument erst beim Einüben der
ersten Stücke. Wir besaßen damals Gitarren der Marke Höfner einen
Bass der gebraucht von einer anderen Gruppe erworben wurde und ein
neue gekauftes Schlagzeug. Unsere ersten Verstärker waren alte
Röhrenradios, später ein Röhrenverstärker mit aus alten
Lautsprechern selbstgebauten Boxen. Und nach einiger Zeit unser
Stolz eine Echolette Gesangsanlage mit Hall und 2 Boxen. Ein altes
Mikrofon wurde ergänzt durch das legendäre Shure Rock´n Roll
Mikrofon „die Keule“.
Nach mehreren Partys mit bis zu 40 Gästen, viel Alkohol netten
Mädchen und langen Nächten kam unser erster Auftritt in Babenhausen
im Lokal „Zum Treffpunk“ am Bahnhof. Hier konnten wir unsere ersten
Fans ergattern und Routine erwerben.
Weitere Auftritte folgten in Radheim, in Groß-Umstadt im Lamm, Semd
in der „Post“, Jagdhaus in Babenhausen, Volkahaus in Reinheim und
Saalbau in Pflaumheim, in der Halle in Groß-Ostheim usw. Diese
Auftritte hatte Kurt-Peter Hahn - "Kurti" - in die Wege geleitet. Er
war von Anfang an ein treuer Begleiter der Band, der uns in vielen
Belangen unterstützte, sei es beim Transport unserer Ausrüstung,
beim Plakatekleben oder beim Vermitteln von Engagements.
Zu dieser Zeit verließ uns Paul als Schlagzeuger, Diethelm übernahm
sehr erfolgreich seinen Platz und Edwin Lang kam dazu. Zuerst nur
als Trompeter, später aber immer mehr als Sologitarrist. Arthur
Beier hatte inzwischen den Orgelpart übernommen und wechselte
zwischen Orgel und Gitarre.
Eine wichtige Person in all den Jahren war Peter Neff, der immer
dabei war, bei den Auftritten half und mit seinem speziellen
Fahrstil in noch spezielleren Autos jedes Fahrproblem lösen konnte.
Es folgten weiter Auftritte im Raum Aschaffenburg in der Haibacher
Schweiz, wo wir als Begleitband der „Rattles“ ein Highlight erlebten
und in Aschaffenburg Schweinheim im „Racing Club“ Hier war vor allem
die Luft bemerkenswert. Schon ohne Joint konnte man davon high
werden.
Zur Zeit des Soul um 1968 hatten wir mehrere Auftritte in der
amerikanische Kaserne Babenhausen, wo wir auch die „Suprimes“ und
das „Golden Gate Quartett“ life miterleben konnten, ebenso spielten
wir in der nebenan gelegenen Bar „Zum Odenwald“ und der Picadilly
Bar in Babenhausen.
Nach diesen Jahren mit vielen Auftritten veränderte sich die Band im
größeren Umfang. Neben Heinz-Jürgen Reining, Edwin Lang und Arthur
Beier kam Erich Petermann als Schlagzeuger dazu. Es folgten
Auftritte in der Babenhäuser Stadthalle, weiteren Bars in Obernburg
und Aschaffenburg und der Bachgauhalle in Großostheim. Zu Beginn der
70er Jahre löste sich auch diese Gruppe wegen verschiedener
beruflicher und privater Gründe auf. |